Heimwerker stoßen bei ihren Arbeiten in Haus, Hof und Garten oft an ihre Grenzen. Es gibt Materialien, die sich nicht so einfach trennen und zurechtschneiden lassen, wie man das gerne hätte.
Vor allem präzisere Aufgaben bereiten häufig Probleme. Aber auch das Material selbst erweist sich nicht selten als sehr widerspenstig. Kurzum, viel zu viele Heimwerker geben resigniert auf und lassen von ihrem Vorhaben ab. Das ist schade, denn viele tolle Ideen warten somit vergebens auf ihre Verwirklichung.
Wer die Flinte vorschnell ins Korn wirft, verpasst vielleicht die Chance seines Heimwerkerlebens, denn für vieles, was anfangs unmöglich erscheint, gibt es letztendlich doch eine Lösung.
Wasserstrahlschneiden in Haus und Garten
Für alle, die gerne im Haus und im Garten werkeln und viel basteln und gestalten, gibt es hier mit der Wasserstrahlschneidetechnik die passende Lösung. Das Wasserstrahlschneiden ist eine inzwischen häufig verwendete Methode.
Die meisten Haus- und Gartenbesitzer wissen das jedoch nicht. Zahlreiche im Bau- und Gartenmarkt erworbene Produkte wurden bereits mit diesem Trennverfahren bearbeitet.
Dass das Wasserstrahlschneiden im Privatbereich eher selten zum Einsatz kommt, liegt an den hohen Anschaffungskosten für die jeweiligen Geräte. Deshalb lohnt sich der Zugriff auf das Dienstleistungsangebot oder das Mieten einer entsprechenden Maschine.
Was ist Wasserstrahlschneiden?
Die Funktion beim Wasserstrahlschneiden ist simpel und schnell erklärt. Ein Wasserstrahl trifft mit hohem Druck auf eine zu bearbeitende Oberfläche und trennt dort die oberflächennahen Partikel ab.
Die darauffolgenden Scherenkräfte wirken noch stärker auf das Werkstück ein. Dieses Verfahren bietet den Vorteil, dass sich keine Wärme entwickelt. Somit eignet sich diese Methode auch zur Bearbeitung von Glas.
Das Wasserstrahlschneidverfahren gibt es bereits seit Anfang des 20. Jahrhunderts. Damals entdeckte man diese Technik für den Bergbau. Ein scharfer Wasserstrahl half dabei, Ton- und Kiesablagerungen abzutragen.
Beliebt war das Wasserstrahlschneiden auch bei den kalifornischen Goldschürfern. Sie trennten damit die Goldadern von Steinen und Erde. Inzwischen gibt es zwei verschiedene Techniken, das Abrasiv- und das Reinwasserschneiden. Beim Reinwasserschneiden trennt ein sehr feiner Wasserstrahl das Material.
Diese Methode kommt zum Beispiel für das Bearbeiten von Elastomeren, Kunststofffolien, Thermoplasten, Faserstoffen, Dämmstoffen und Papier infrage. Vor allem bei relativ dünnen Materialien funktioniert diese Technik sehr gut. Beim Abrasivschneiden enthält der Wasserstrahl feinste Partikel.
In der Mischkammer des Schneidekopfs befindet sich ein Abrasivmittel, das schließlich dem Wasser beigemengt wird. Mithilfe dieser Technik ist es möglich, selbst extrem harte Materialien zu bearbeiten. Dazu gehören Panzerglas, Laminat, Keramik, Holz, Metall sowie Gesteine wie Marmor und Graphit.
Der Durchmesser des Strahls ist etwa 0,2 Millimeter größer als bei der Reinwasserschneidmethode. Eine Bearbeitung von Stahl ist bis zu einer Breite von fünf Zentimetern realisierbar. Viele andere Metalle lassen sich bis zu einer Dicke von zwölf Zentimetern bearbeiten.
Die Vorteile des Wasserstrahlschneidens
Beim Wasserstrahlschneiden handelt es sich um eine höchst effektive und sehr saubere Methode, verschiedene Materialien zu trennen. Das Resultat ist ein haarscharfer Schnitt ohne irgendwelche Deformationen der Kanten.
Chemische Zusätze sind für das Verfahren nicht nötig. Es entstehen weder schädliche Gase noch fallen Späne an. Gerade für den Einsatz im privaten Bereich, zum Beispiel beim Bau einer Terrassenüberdachung, eignet sich dieses umweltschonende Verfahren sehr gut.
Ein weiterer Vorteil ist die fehlende Wärmeentwicklung, sodass sich auch hitzeempfindliche und leicht entflammbare Materialien problemlos bearbeiten lassen. Es gibt einen glatten Schnitt.
Verformungen des Werkstücks sind nicht zu erwarten. Ein Nachschärfen von Schneidewerkzeugen ist ohnehin überflüssig. Probleme ergeben sich lediglich bei Stoffen, die auf Nässe empfindlich reagieren.
Für Materialien, die unter dem Einfluss von Wasser ihre Form oder Eigenschaften verändern, eignet sich diese Methode nur bedingt oder gar nicht. Außerdem beansprucht die Bearbeitung mit dem Wasserstrahl zumeist etwas mehr Zeit als mit anderen Schneidewerkzeugen.
Fazit: Das Wasserstrahlschneiden bietet auch im privaten Umfeld in vielen Bereichen eine spürbare Erleichterung. Mit seiner Hilfe lassen sich die unterschiedlichsten Werkstoffe sauber und akkurat schneiden und trennen.
Wer als Heimwerker vor einer großen Herausforderung steht, sollte sich nicht davor scheuen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Mit der Wasserstrahlschneidtechnik ist sogar die Bearbeitung von Stein zumeist problemlos möglich. Einer Umsetzung kreativer Ideen steht somit nichts im Wege.